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Stand: 19.09.2019

Pressemitteilung

Soziale Betriebe

Erste gemeinnützige Soziale Betriebe schließen zum Jahreswechsel

Die Referierende bei der CiNW-Fachtagung 'Soziale Betriebe stärken – Teilhabe nachhaltig gestalten' in Düsseldorf, die an einem langen Stehtisch stehen. Eine Referentin ist per Video zugeschaltet.Das Podium der Fachtagung: Beate Müller-Gemmeke (MdB Bündnis 90/Die Grünen), Daniel Hagemeier (MdL CDU), Ralf Nolte (Paderborner Diözesan-Caritasdirektor), Wilfried Oellers (MdB CDU) und René Trenz (Fachbereichsleiter für Gesundheit, Gefährdetenhilfe und Berufliche Integration im Caritasverband Düsseldorf, von links).Foto: Anna Woznicki

Düsseldorf - Die Caritas in NRW befürchtet die Schließung Sozialer Betriebe in Nordrhein-Westfalen. Denn die unklare finanzielle Mittelausstattung für die Eingliederung in Arbeit und die vom Finanzministerium angekündigte Ausgabensperre gefährden den Betrieb von Sozialen Kaufhäusern, Kleiderkammern und Radstationen. Hier finden langzeitarbeitslose Menschen eine Perspektive - und Kundinnen und Kunden mit wenig Geld günstige Angebote.

Die Caritas in NRW appelliert daher eindringlich an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, zukünftig dafür Sorge zu tragen, dass die Förderung Sozialer Betriebe auf eine verlässliche Basis gestellt wird. "Es ist Ende November und die Sozialen Betriebe wissen nicht, ob und wie es im wenigen Wochen weitergeht. Schon jetzt ist klar: erste Soziale Kaufhäuser werden deshalb im neuen Jahr schließen müssen. Das hat höchst negative Konsequenzen für die langzeitarbeitslosen Menschen und ihre Familien und verursacht eine immer weiter auseinanderdriftende Gesellschaft", so Ralf Nolte, Diözesan-Caritasdirektor im Erzbistum Paderborn.

In Sozialen Betrieben lernen Menschen mit Handicaps, psychischer Erkrankung oder Suchtkranke, wieder beruflich Fuß zu fassen. Nicht nur für sie wären die Kürzungen verheerend. Mit der Schließung von Sozialen Betrieben fielen auch kostengünstige Angebote von gebrauchter Kleidung, Büchern oder Möbeln weg.

Konkret heißt das: Sollte es zu Einschnitten bei der gemeinnützigen Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung kommen, stehen beispielsweise im Düsseldorfer Caritas-Kaufhaus Wertvoll zum 1. Januar 2024 rund 90 der 204 Plätze für Arbeitsgelegenheiten auf der Kippe. "All jene Menschen, die praktisch nur in Sozialen Betrieben eine Chance zur Teilhabe auf dem Arbeitsmarkt haben, drohen außen vor zu bleiben", sagt René Trenz, Fachbereichsleiter für Gesundheit, Gefährdetenhilfe und Berufliche Integration im Caritasverband Düsseldorf.

Die Eingliederung in den Arbeitsmarkt für Menschen, die Bürgergeld beziehen, sei unverzichtbar für die gesamte Gesellschaft und für viele Jugendliche, Langzeitarbeitslose sowie Geflüchtete etwa aus der Ukraine, so die Caritas.

Die Caritas in NRW lud jetzt zum Fachtag "Soziale Betriebe stärken" nach Düsseldorf. Das Ziel: Beratung über drohende Schließungen und Finanzierungslücken. Darüber ging sie auch in die Diskussion mit der Politik

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