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Stand: 19.09.2019

Pressemitteilung

Kundgebung

„Für ein soziales NRW“

048-2023_Für ein soziales NRW_HopfenzitzDiözesancaritasdirektor Dominique Hopfenzitz demonstriert mit über 2.000 Caritas-Mitarbeitenden aus NRW für eine nachhaltige Sozialpolitik.Foto: Carolin Kronenburg / Caritas im Bistum Münster

"NRW bleib sozial!" Unter diesem Motto hat die Caritas im Bistum Münster gemeinsam mit den anderen Spitzenverbänden der Freien Wohlfahrt NRW zu einer Kundgebung vorm Düsseldorfer Landtag aufgerufen. Schätzungsweise 20.000 Menschen sind am 19. Oktober in die Landeshauptstadt gekommen, um für die Rettung der sozialen Infrastruktur zu demonstrieren - darunter über 2.000 Caritas-Mitarbeitende aus ganz NRW, mehr als 500 aus dem Bistum Münster. 

"Als Spitzenverband beobachten wir seit Monaten zunehmende Finanzierungsschwierigkeiten und einen leisen Abbau wichtiger sozialer Angebote, da die gravierenden Preis- und Tarifsteigerungen von den Kostenträgern nicht, oder zu spät finanziert werden", sagte der Direktor der Caritas im Bistum Münster, Dominique Hopfenzitz. "Die Leistungen unserer gemeinnützigen caritativen Einrichtungen tragen unmittelbar zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei, und wir alle spüren gerade, dass ein weiterer sozialer Leistungsabbau unserem solidarisch aufgebauten Sozialstaat schadet", betonte Hopfenzitz. "Im Namen der vielen betroffenen Menschen und Dienste müssen wir als Caritas und Freie Wohlfahrtspflege diesem bedrohlichen Trend entgegentreten", sagte Hopfenzitz.

"Wir fordern heute die Landesregierung und alle Parteien im Landtag auf, Verantwortung für eine nachhaltige Sozialpolitik zu übernehmen, sich mit uns gemeinsam zu engagieren und verlässliche und planbare Finanzierungsrahmen sicherzustellen: Für ein soziales NRW!", sagte der Vorstand des Caritasverbands Herten, Jan Hindrichs bei der Kundgebung. "Als Caritas Herten engagieren wir uns für soziale Gerechtigkeit und Teilhabe in einer der ärmsten Regionen Deutschlands", unterstrich Hindrichs. Langzeitarbeitslosigkeit, Altersarmut und Migrationshintergründe stellten zu oft Risiken und reale Benachteiligungen dar. "Um Menschen am Rande unserer Gesellschaft zu unterstützen und gute Perspektiven für sie und die Stadtgesellschaft zu entwickeln, brauchen wir verlässliche Partner: In der Kommune, auf Landesebene und im Bund", betonte Hindrichs. 

"Schon seit Langem merken wir, dass sich die Finanzierung unserer Angebote allgemein, aber besonders in den Bereichen der Kindertageseinrichtungen, des Offenen Ganztages oder auch der Hilfen zur Migration und Integration immer weiter verschlechtert", beschrieb Herbert Kraft, Vorstand des Caritasverbandes im Kreisdekanat Warendorf die Situation vor Ort. Demgegenüber stünden die kontinuierlich steigenden Kosten und die hohe Nachfrage. "Ein unhaltbarer Zustand der Unterfinanzierung, der sich mit den geplanten Kürzungen noch weiter verschärfen wird, und viele soziale Verbände in Schwierigkeiten bringen kann. Nicht zuletzt nimmt er vielen Menschen die Unterstützung, auf die sie dringend angewiesen sind", mahnte Kraft. Darum sei auch die Caritas aus Warendorf mit einer Gruppe vor Ort - bewegt von der Frage: "Wie sollen wir zukünftig noch Kinder, Jugendliche, Familien, zugewanderte Menschen oder auch Menschen, die ganz allgemein Unterstützung brauchen, gute Angebote machen?" 

"Auf der einen Seite wird die Integration gefordert, auf der anderen Seite werden die Mittel dazu drastisch zusammengestrichen. Bei den sozialen Angeboten wird gekürzt; bei der Pflege, bei den Beratungsstrukturen. Wenn es so bleibt, reißt das soziale Netz", sagte auch Hans-Peter Merzbach, Vorstand des Caritasverbands im Dekanat Ahaus-Vreden. Die Kundgebung in Düsseldorf sei ein Warnsignal für die Landes- und die Bundesregierung. Merzbach: "Die Politik setzt falsche Schwerpunkte und spart das kaputt, was unsere Gesellschaft zusammenhält." 

Von Recke bis Recklinghausen, von Emmerich bis Lengerich - die Caritas im Bistum Münster ist für Menschen in Notsituationen da. Ob Jung oder Alt, Alleinstehend oder Großfamilie, mit Behinderung oder Migrationshintergrund, körperlicher oder psychischer Erkrankung. Unter dem Motto "Not sehen und handeln" sind 80.000 hauptamtliche Mitarbeitende und 30.000 Ehrenamtliche rund um die Uhr im Einsatz. Für die Hilfe vor Ort sorgen 25 örtliche Caritasverbände, 18 Fachverbände des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und 3 des SKM - Katholischer Verein für Soziale Dienste. Hinzu kommen unter anderem 57 Kliniken, rund 150 Einrichtungen der Behindertenhilfe, 205 Altenheime, 105 ambulante Dienste, 115 Tagespflegen und 22 stationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe.


048-2023      (ck)    19. Oktober 2023

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