Kinder mit einer angeborenen Behinderung gelten in Afghanistan als „Schande der Familie“, werden versteckt und ausgegrenzt. Die Mitarbeiter des Orthopädischen Zentrums in Maimana kämpfen gegen diese Stigmatisierung. Mit Prothesen und Stützapparaten machen sie körperlich beeinträchtigte Patienten mobil – und ändern ihre Lebensperspektiven.
Für Viktor Thiessen ist es ein gutes Zeichen, dass neben Kriegsversehrten auch immer mehr Kinder aus abgelegenen Bergdörfern unter den rund 1.700 Patientinnen und Patienten eines Jahres sind. Seit der deutsche Orthopädietechnik-Meister im Jahr 2004 das Zentrum aufgebaut hat, investierten er und sein Team viel in die Aufklärung der Bevölkerung, der Ärzte, Imame und Dorfältesten. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass Naturheiler und Knochenbrecher in vielen Fällen nicht weiterhelfen können.