Wie sieht eine ideale Startseite aus?
Die häufigste Ursache für schlechte Websites liegt in der fehlenden Nutzerperspektive. Inhalt und Aufbau orientieren sich an der Binnensicht des Unternehmens oder der Organisation. Typische Merkmale sind:
- Die Hauptnavigation beginnt mit "Über uns" oder "Der Verband"
- der Vorstand begrüßt die Besucher auf der Startseite
- Angebote sind nach internen Strukturen und Geschäftsbereichen des Unternehmens kategorisiert und sortiert, es werden Handlungsfelder aufgeführt statt Hilfsangebote
- Die Homepage ist überfüllt mit Informationen, die allen Stakeholdern der Organisation gerecht werden und "irgendwie" alle Bereiche abbilden
- die Namen der Einrichtungen sind für Klienten nicht selbsterklärend
- Die Website und alle Marketing-Maßnahmen senden die Botschaft: "Wir sind so toll, weil …"
Häufig tauchen in Selbstdarstellungen alle Träger auf, der Kunde erhält aber wenig Informationen über das eigentliche Angebot der Einrichtung. Das muss aber im Vordergrund stehen. Wer alles involviert ist, kann auf der Detailseite erwähnt werden - auch wenn dies "politisch" sicher nicht gerne so gesehen wird.
Auch übervolle Kontaktboxen irritieren Nutzerinnen und Nutzer: Wen soll ich anrufen, wenn ich Hilfe suche? Die Zentrale? Die Fachbereichsleitung? Darf ich den Leiter überhaupt direkt anrufen? Oder lieber das Sekretariat? Aber können die mich beraten oder nur Termine vereinbaren? Also doch der Leiter? Oder wimmelt der mich dann nur ab?
Die Beispiele stehen exemplarisch und ließen sich fortsetzen. Eine Umgestaltung, die konsequent die Nutzerperspektive verfolgt, ist bei vielen angesagt - und sie lässt sich verwirklichen. Der Schlüssel hierzu ist, ein Verständnis für die Nutzer zu entwickeln. Die Verantwortlichen müssen sich so in die Nutzer hineinversetzen können, dass sie die Welt aus deren Warte, aus deren Augen sehen können.